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Kategorie: Kultur
Ob als Ort der Ruhe und Besinnung oder als attraktive Fotokulisse: Das asiatische Ambiente des Chinesischen Gartens an der Ruhr-Universität bezaubert Besucher von nah und fern. Doch die Pflege der Anlage ist wegen der original chinesischen Bauweise aufwendig. Zehn Jahre nach der letzten Instandsetzung hat der Garten wieder eine Verschönerung nötig. Teile der Dächer müssen neu gedeckt werden, Holzteile sind verwittert oder durch Vandalismus beschädigt und müssen ersetzt werden, die Wände brauchen einen neuen Anstrich. Viele dieser Arbeiten können nur von chinesischen Fachkräften ausgeführt werden, die über spezielle handwerkliche Fähigkeiten verfügen, welche in Deutschland nicht vorhanden sind.
Der Förderverein "Der Chinesische Garten e.V." plant zusammen mit chinesischen und Bochumer Fachfirmen die Sanierung des Gartens, damit er weiterhin frei und kostenlos von der Bevölkerung genutzt werden kann.
Das Projekt dient dem Erhalt des Chinesischen Gartens und seiner beeindruckenden Schönheit, damit wir ihn weiterhin durch Führungen und andere kulturelle Veranstaltungen den Bürgern näherbringen und so auch zur Völkerverständigung beitragen können.
Die Gesamtkosten dieser Maßnahmen übersteigen unsere eigenen Mittel erheblich, so dass wir dringend auf Unterstützung angewiesen sind, um dieses Projekt durchführen zu können.
Der Chinesische Garten ist eine nachhaltige Anlage, da die einmal für seine Errichtung aufgewendeten Ressourcen (für die Vorbereitung des Bauplatzes, die Konstruktion der architektonischen Teile, die Gestaltung der Wasserflächen und die Bepflanzung) langfristig erhalten bleiben. Seit einer größeren Sanierung im Jahr 2000 wurden nur noch Schönheitsreparaturen durchgeführt, die für einen Garten dieser Größe (1000 qm) in einem Abstand von zehn Jahren angemessen sind. Die Anlage erfüllt den Zweck, den Besuchern Entspannung und Anregung zu bieten, fast ohne Einsatz fossiler Energie. Der Aufwand für die elektrische Pumpe des Wasserfalls, die nur während der Öffnungszeiten in der eisfreien Saison betrieben wird, ist minimal. Der Garten wird weder beleuchtet noch beheizt, und der Pflegeaufwand ist gering. Die große Wasserfläche sorgt für Klimaausgleich; außerdem bildet der Garten ein Biotop, in dem viele Tiere und Insekten leben, darunter seltene Wasserschlangen und verschiedene Libellenarten. Die Zierkarpfen (Koi) finden ihre Nahrung auf dem Teichgrund und müssen nicht gefüttert werden. Die Pflanzen im Chinesischen Garten benötigen keine künstliche Bewässerung, Pflanzenschutzmittel werden nicht eingesetzt. Wie uns eine chinesische Gartenbauingenieurin berichtete, die im Herbst 2024 an der Ruhr-Universität zu Gast war, werden chinesische Gärten in China mit wesentlich größerem Aufwand laufend instandgehalten, z.B. werden Malerarbeiten in viel kürzeren Abständen durchgeführt. Im Chinesischen Garten der Ruhr-Universität wird ein anderes Gartenideal verfolgt, das die Alterung bewusst einbezieht und erst dann behutsam eingreift, wenn die Schäden drohen, gravierend zu werden. Dieser Punkt ist jetzt erreicht, weshalb die Maßnahmen notwendig werden. Eine grundlegende Anforderung an nachhaltige Projekte ist, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht durch den derzeitigen Umgang mit Ressourcen eingeschränkt werden dürfen. Durch maßvolle und verantwortungsbewusste Pflege dient der Chinesische Garten als Ort der Begegnung, Erholung und Anregung bereits seit 36 Jahren der gemeinsamen Freizeit- und Urlaubsgestaltung mehrerer Generationen. Somit erfüllt er in besonderer, vorbildlicher Weise die Bedingung der Nachhaltigkeit.
Projektname: Instandsetzung des Chinesischen Gartens der Ruhr-Universität Bochum
Projektträger: Der Chinesische Garten e.V.
Projektkategorie: Kultur
Gesamtbudget: 15.000 EUR
Geplante Umsetzung: 31.10.2025