#jetzterstrecht

Quartiershalle in der KoFabrik e.V.

2118

Kategorie: Kultur

Projekt-ID: 498

Starten wir ein Kultur-Experiment! Gemeinsam mit Jugendlichen wollen wir erforschen, wie wir durch Kunst und kulturelle Ausdrucksformen politische Teilhabe ermöglichen können.

Wie kann Kultur jungen Menschen Wege eröffnen, ihre politischen Anliegen sichtbar zu machen und ihre Zukunft aktiv mitzugestalten? Wie können künstlerische Ausdrucksformen dazu beitragen, politische Teilhabe nicht nur zu verstehen, sondern selbstwirksam zu erleben? Und welche Möglichkeiten bietet der kreative Raum, um gesellschaftliche Themen zu verhandeln und sichtbar zu machen?
Das Projekt #JETZTERSTRECHT setzt Kultur ins Zentrum politischer Bildung und Teilhabe. Es bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit demokratischen Instrumenten und gesellschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen – nicht theoretisch, sondern durch kreative und künstlerische Praxis. Kunst und Kultur werden dabei als wirkungsvolle Werkzeuge genutzt, um Meinungen zu äußern, Themen zu visualisieren und gesellschaftliche Diskurse aktiv mitzugestalten.
Kultur schafft Räume für politische Selbstermächtigung
Kulturelle Formate wie Theater, Performance, Installationen oder kreative Aktionen im öffentlichen Raum bieten den Jugendlichen ein niedrigschwelliges, experimentelles Umfeld, in dem sie sich mit politischen Fragen auseinandersetzen können. Die Bühne, der öffentliche Raum oder die Leinwand werden zu Plattformen, auf denen sie ihre Gedanken, Wünsche und Forderungen ausdrücken können.
Das Projekt lädt die Teilnehmer*innen ein, die Macht von Kultur zu erleben: Performances und Aktionen: Wie kann eine Mahnwache durch theatralische Elemente Aufmerksamkeit erzeugen? Visuelle Statements: Wie können Installationen oder künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum politische Botschaften transportieren? Kreative Kampagnen: Wie kann Kultur dazu beitragen, soziale Themen wie Umwelt, Tierschutz oder soziale Gerechtigkeit auf die Agenda zu setzen?
Politische Themen künstlerisch gestalten
Die Jugendlichen arbeiten an fünf zentralen gesellschaftlichen Themen, die durch kulturelle Methoden aufgegriffen und verhandelt werden: Ernährung – Aktionen und Performances gegen Lebensmittelverschwendung, Wohnungslosigkeit – Künstlerische Beiträge, um Armut und soziale Ausgrenzung sichtbar zu machen, Öffentlicher Raum – Kreative Gestaltung, um die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in den Fokus zu rücken, Müll – Kunstprojekte, die Umweltverschmutzung thematisieren und Alternativen aufzeigen, Tierschutz – Künstlerische Formen, die Empathie und Verantwortung für Tiere fördern.
Kreative Methoden für politische Kompetenz
Das Projekt setzt auf theaterpädagogische Ansätze, die es den Teilnehmenden ermöglichen, sich durch Rollenspiele, Improvisation und szenisches Gestalten mit politischen Prozessen auseinanderzusetzen. Dabei stehen nicht nur das Erlernen demokratischer Strukturen, sondern auch die emotionale und kreative Auseinandersetzung mit den Themen im Vordergrund.
Die Jugendlichen werden dabei unterstützt, ihre Anliegen künstlerisch in die Öffentlichkeit zu tragen und erleben, wie sie durch Kultur und Kreativität politischen Einfluss nehmen können. Dies stärkt nicht nur ihr Bewusstsein für politische Prozesse, sondern auch ihr Selbstbewusstsein, als aktive Bürger*innen zu handeln.

Zusammenarbeit mit den Jugendlichen
Das Projekt umfasst pro Gruppe 3 Workshop-Nachmittage, wird parallel mit 3-4 Gruppen bzw. ca 60 jungen Menschen im Alter von 14-16 Jahren durchgeführt und von 3 Pädagog*innen betreut.
Auf Grundlage der partizipativen Workshops und der erarbeiteten Inhalte entsteht ein Workbook (geplante Auflage 500 Exemplare), das als ein essenzielles Werkzeug die Inhalte und Methoden des Projekts nachhaltig, flexibel und unabhängig zugänglich macht. Es ist ein zentraler Baustein, um die Wirkung und Reichweite des Projekts nachhaltig zu sichern und möglichst vielen Jugendlichen den Zugang zu den Inhalten zu ermöglichen. Durch eine kooperative und evaluative Herangehensweise entsteht ein Workbook, das nicht nur die Bedürfnisse der Zielgruppe trifft, sondern auch von ihnen selbst mitgestaltet wurde.
Die Jugendlichen werden aktiv in die Erstellung der Workbook-Inhalte eingebunden, um sicherzustellen, dass die Materialien praxisnah, ansprechend und zielgruppengerecht sind. Ihre Perspektiven helfen, Inhalte authentisch und praxisnah zu gestalten.
Der Prozess erfolgt durch eine enge Zusammenarbeit und wird kontinuierlich durch partizipative Workshops, Feedback-Runden, Fragebögen und Reflexionen evaluiert. Ebenfalls angedacht ist eine Co-Kreation, indem die Jugendlichen eigene Ideen oder Beispiele beisteuern, die in den Workbooks als Inspiration für andere aufgenommen werden.
Wirkung und Reichweite des Projekts
Selbstständiges Arbeiten: Das Workbook ermöglicht es Jugendlichen, die Inhalte eigenständig oder in Gruppen zu erarbeiten. Sie können die Themen in ihrem eigenen Tempo und unabhängig von den Workshops vertiefen.
Erweiterung der Reichweite: Mit einem Workbook können Jugendgruppen, Schulen und Verbände die Projektinhalte auch ohne die direkte Begleitung durch Referent*innen nutzen. Dadurch können viel mehr Jugendliche erreicht werden.
Langfristige Verfügbarkeit: Die Materialien bleiben über die Projektlaufzeit hinaus nutzbar. Sie bieten eine dauerhafte Ressource, die immer wieder eingesetzt werden kann, um neue Gruppen zu inspirieren und zu schulen.
Klarheit und Struktur: Das Workbook fasst die wichtigsten Inhalte, Methoden und Anleitungen strukturiert und verständlich zusammen. Es dient als Leitfaden, der Schritt für Schritt durch die Themen und Übungen führt.
Kreative Inspiration: Es enthält Beispiele, Anregungen und Tipps, die Jugendliche ermutigen, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. So wird kreatives und politisches Handeln gefördert.
Kostenersparnis: Mit einem Workbook können Jugendverbände und Organisationen Teile der Workshops eigenständig bzw. mit einer kleineren Anzahl an externen Referent*innen durchführen. Dies spart Kosten und macht die Umsetzung auch für kleine Gruppen möglich.
Flexibilität in der Nutzung: Das Workbook ist vielseitig einsetzbar: Es kann in Gruppenarbeiten, Unterrichtseinheiten oder auch individuell genutzt werden. Die modularen Inhalte lassen sich leicht an verschiedene Bedürfnisse anpassen.

Was bedeutet das Projekt für Bochum?

Das Projekt schafft eine nachhaltige Grundlage, indem es kulturelle Methoden und Formate vermittelt, die auch nach Projektende von Jugendgruppen, Schulen oder Quartiersinitiativen eigenständig genutzt werden können. Jugendliche lernen, Kultur als Werkzeug zu verstehen, mit dem sie politische Teilhabe gestalten und gesellschaftliche Veränderung bewirken können. Mit #JETZTERSTRECHT wird deutlich: Kultur ist nicht nur ein Mittel der Selbstentfaltung, sondern auch ein kraftvolles Werkzeug, um Demokratie zu leben, politische Prozesse zu gestalten und die eigene Stimme hörbar zu machen.

Angaben zum Projekt

Projektname: #jetzterstrecht
Projektträger: Quartiershalle in der KoFabrik e.V.
Projektkategorie: Kultur
Gesamtbudget: 14.966 EUR
Geplante Umsetzung: 31.12.2026

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