Grummer Blech leuchtet
Grummer Blech
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Kategorie: Kultur
1990 fanden sich vier Blechbläser im Ortsteil in der damaligen Liborius Gemeinde zusammen. Nur ca. ein Jahr darauf löste sich der Posaunenchor der dortigen ev. Johanneskirche auf und erweiterte das Quartett. So entstand ein ökumenischer Bläserkreis, der beide Gemeinden drei Jahrzehnte begleitete. Gleichzeitig nahm die Zahl der Gottesdienstbesucher deutlich über die Zeit ab. Zunächst wurde in der Johanneskirche dieser Trend unübersehbar. Die demographische Entwicklung wurde von jungen Familien nicht kompensiert, aber auch sonn- und feiertägliche Gewohnheiten änderten sich. Es erfolgte ein Zusammenschluss der ev. Gemeinden, hin zur Stadtmitte. Nur wenige Jahre später entstand nach Fusionen auch eine kath. Großgemeinde ebenfalls Mitte – zentriert. Während der Coronazeit, als Gottesdienste nicht möglich waren, änderten sich Gewohnheiten, diversifizierten auch für die kath. Christen im Ortsteil. Das Grummer Blech hatte sich während dieser ersten dreißig Jahre vergrößert. Seit sechzehn Jahren unter der Leitung eines Gemeindemitgliedes, einem Posaunisten der Bochumer Symphoniker, konnten Qualität und Repertoire deutlich optimiert werden. Auch während der Coronajahre blieb die Gruppe zusammen, durch Onlineunterricht, aber besonders durch die Abstandsregeln einhaltende Auftritte im Freien. Besonders das Osterfest, nach einem mühsamen Winter, begrüßte das Ensemble bei herrlichem Wetter auf den Straßen von Grumme, und die Anwohner mit übergroßer Freude.
Inzwischen steht die Johanneskirche zum Verkauf, aufgegeben als Gottesdienstort. In der Liborius Kirche findet einmal im Monat eine hl. Messe statt, die anderen Sonntage werde von der Gemeinde gestaltet, auch unter Mitwirkung des Bläserkreises.
Neben der Arbeit an kontinuierlicher musikalischer Begleitung der Gemeinden, hat das Grummer Blech seit gut zwei Jahren für Sonntage ein eigenes Format entwickelt. Um die Tagesevangelien werden literarische Texte vorgestellt, die dessen Tiefung und Ausdeutung dienen. Verschränkt mit alter und neuerer Musik erleben die Besucher eine spirituelle Stunde, die auch kirchlich Fernstehende, nicht ‚religiös Musikalische‘ anzieht.
Andere Kirchengemeinden laden inzwischen das Grummer Blech mit diesem Angebot ein.
An diesem Format wird derzeit musikalisch und literarisch intensiv gearbeitet. Denn die Entwicklung der Gemeindestruktur, d.h. der soziale Zusammenhalt im Ortsteil Grumme wird traditionell besonders durch die beiden Kirchengemeinden getragen.
Die Antworten auf die Frage nach kirchengemeindlicher Entwicklung sind ‚mit den Füssen‘ beantwortet. Die Fragen nachfolgender Angebote zur Aufrechterhaltung seelisch - sozialer Beheimatung sind kreativer Nutzung von Ressourcen aufgegeben.
Das Grummer Blech will seinen Beitrag dazu leisten mit traditionell kontinuierlicher Begleitung der Gemeinden.
Um diese Arbeit nachhaltiger zu gestalten, sollen nun iPads angeschafft werden, die den bisherigen Papierverbrauch für Noten und Textzettel und auch die Beleuchtung für die Noten sowie den Kirchenraum zu reduzieren.