Listen to me - Ich erzähl‘ Dir meine Geschichte
BUXUS STIFTUNG gGmbH
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Kategorie: Kultur
Listen to me – Ich erzähl‘ Dir meine Geschichte
3 Audiostationen für den Garten der Vielfalt im Fritz Bauer Forum
Der zukünftige Garten der Vielfalt soll durch Anlage und Gestaltung zur offenen Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte und mit der Frage einladen, was Menschen stark macht. Er greift dazu mit unterschiedlichen Mitteln die bewegenden Geschichten und die Gedankenwelt, den Mut und das Vertrauen der Menschen in das Leben auf. Und will selbst als nachhaltige Gartenanlage ein Vorbild sein.
Mit dem Garten der Vielfalt wird sichtbar, dass aus dem Erforschen von Unrecht in unserer Geschichte nicht bloß neues Nachdenken entsteht, sondern auch ein Aufbruch zu eigenem Handeln werden kann, das sich an den Menschenrechten orientiert. Der Garten erinnert daran, dass eine gesunde Umwelt, ein gesundes Klima und unsere Gesundheit anerkannte Menschenrechte sind und dass dies etwas mit uns selbst zu tun hat, mit unserer Entscheidung im Sinne der Menschenrechte zu handeln.
Wie wollen wir das erreichen?
Auf den Wegen im Garten der Vielfalt soll an verschiedenen Audiostationen sinnlich erfahrbar werden, was Menschen erlebten und erleben und welche Handlungen daraus resultieren können. Das müssen nicht immer spektakuläre Aktionen sein, sondern können einfache Dinge sein, mit denen ein Unterschied gemacht wird. Während des Nazi-Unrechtregimes hat vielleicht jemand Brot an Häftlinge gegeben, einen Menschen versteckt oder einfach nicht den Arm zum Nazi-Gruß erhoben.
Heute übernehmen wir zum Beispiel eine Patenschaft für Geflüchtete, verteidigen Kunst- und Meinungsfreiheit, indem wir die Lebensgeschichte und das Werk eines mutigen Menschen, vielleicht eines oder einer Künstler/in weitererzählen und fördern. Es können aber auch risikoreichere Unterfangen sein. Anhand der Beispielgeschichten, die im Garten der Vielfalt zu erleben sind, kann sich Besucher*innen ein gangbarer Weg erschließen, um sich gegen Unrecht und für den Erhalt der Demokratie zu engagieren.
Diese Geschichten wollen wir in 3 Workshops herausarbeiten und für die Audiostationen aufbereiten. Mit wechselnden Programmen in den einzelnen Stationen möchten wir möglichst umfangreich über verschiedene Menschen und ihre Aktionen zu informieren. Wir wünschen uns, dass Teilnehmer/innen der Workshops auch eigene Geschichten und Schicksale mit einbringen.
Der Entwurf zum Garten entsteht in Zusammenarbeit mit dem Garten- und Landschaftsplaner Michael Tänzer. Sein Ansatz ist, möglichst klimaresistente Gärten zu gestalten, die mit wenig Wasser und ohne Chemie auskommen. Er arbeitet in der Gestaltung mit einer Historikerin zusammen, was in einigen Projekten, zum Beispiel in der Umgestaltung von historischen Ortskernen, von Bedeutung ist. In der Planung in Bochum ist bestehender Bewuchs mit einbezogen. Es entstehen verschiedenen Biotope für Pflanzen und Tiere (Insekten, Vögel), aber auch Rückzugsorte für alle, die das Forum besuchen und nutzen. Die Audiostationen sind barrierefrei und werden Teil eines Lern-und Lehrpfades, der zum einen über die nachhaltig angelegte Gartenanlage informiert, bspw. wie Blütenhorizonte gegen das Insektensterben wirken. Zum anderen über die geschichtliche Bedeutung von intakter Ökologie (gesunder Umwelt), um diese im gelebten Leben zu verankern. Dazu werden Geschichten von Menschen erzählt, die sich in ihrer Heimat für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt einsetzen und/ oder diese wegen der Zerstörung einer gesunden Umwelt verlassen müssen. Es geht um das Recht auf Leben, auf Gesundheit und auf eine saubere Umwelt. Für die Audiostationen verwenden wir überwiegend recyceltes Material und Naturstein.