Immer mehr Lkw fahren in Zukunft elektrisch. Da sind kurze Ladezeiten gefragt. Auch für den USB sind erste E-Laster in Bochum unterwegs. Deshalb haben die Stadtwerke auf dem Betriebshof eine Schnellladestation installiert.
Kurz vor 6.00 Uhr: Beim USB in Bochum brummt es. Schwere Abfallsammelfahrzeuge rollen vom Betriebshof. Lkw der Straßenreinigung starten laut den Motor. Während es bei den meisten aus dem Auspuff qualmt, ist bei vier Schwergewichten die Luft rein. Angenehm leise fahren sie mit elektrischem Antrieb auf die Straße. Ein Papiersammler, ein Kastenwagen sowie zwei Abfallsammelfahrzeuge mit Brennstoffzellen zur Reichweiten-Verlängerung gehören zur E-Lkw-Flotte des USB. Seit etwa drei Jahren erledigen sie zuverlässig ihre Arbeit für den kommunalen Abfallentsorger.
Fuhrparkmanager Patrick Kuhne (li.) und Jörg Heßling, Abteilungsleiter Technik, mit der neuen Schnellladesäule auf dem Betriebshof des USB.
Die Diesel-Fahrzeuge haben morgens und nachmittags Tankzeit. Die elektrischen Lkws laden ihre Batterien über Nacht. „Wie für unsere E-Pkw nutzen wir dafür normale Ladesäulen mit 22 kW“, berichtet Patrick Kuhne vom Fuhrparkmanagement des USB. Zehn Stück davon stehen auf dem Betriebshof. Kuhnes schwerste E-Lkw, die Abfallsammelfahrzeuge mit 212 kW Batterieleistung, brauchen hier acht Stunden zum Laden. In der Regel funktioniert das gut. Der Strom für die Säulen stammt zum großen Teil aus den Dach-PV-Anlagen des USB und wird per Lastmanagement auf die Fahrzeuge verteilt. Ab und an kommt es allerdings vor, dass bei den Abfallsammelfahrzeugen morgens die Batterie nicht völlig aufgeladen ist.
Mülltonnen sollen aber pünktlich geleert und die Lkw auf ihrer langen Tour nicht antriebslos werden. Deshalb steht nun seit 2023 eine Schnellladesäule auf dem Hof. Die „Alpitronic HYC150“ hat einen Ladepunkt und eine maximale Ladeleistung von 75 kW. Geplant und installiert haben sie die Stadtwerke. „Ihre Fachleute haben sich Verkabelung und Anschlussleistung bei uns genau angeschaut und dann die geeignete Ladesäule ausgesucht“, erzählt Kuhne. Hängt er dort jetzt seine „schweren Jungs“ ans Kabel, ist eine fast leere Batterie nach 2,5 Stunden wieder voll. Trotzdem sollen die elektrischen Lkw nicht jeden Tag an der Schnellladesäule stehen. „An normalen Säulen laden sie batterieschonender auf“, so Kuhne. „Der Schnelllader ist nur der „Back-up“ zum raschen Nachladen, falls das Komplettladen nicht funktioniert hat.“
Einer von vier E-Brummis, deren Akkus künftig schnell wieder voll sind.
Aktuell fließen von allen Ladesäulen zusammen pro Monat bis zu 10.000 kWh in die E-Flotte des USB. Dazu gehören neben den vier Lkw auch insgesamt 37 Transporter und Pkw. Bald werden es bei diesen Fahrzeugarten noch mehr: Der USB setzt künftig auf E-Mobilität, wo immer es geht. „Wir haben unter anderem fünf neue E-Lkw bestellt, die nun nach und nach eintreffen“, berichtet Kuhne. Die Stadtwerke hat er auch schon angesprochen. Denn noch in diesem Jahr soll eine zweite Schnellladesäule her.
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Fabienne Müller
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Der Bund unterstützt Ladeinfrastruktur für E-Nutzfahrzeuge mit Zuschüssen. Alle Infos zum Förderprogramm finden Sie auf der Website des Bundesamtes für Logistik und Mobilität.