Investition in die Versorgungssicherheit
Nach rund vier Jahren Bauzeit ist es so weit: Die ersten Einbindungsarbeiten auf dem Gelände an der Laerfeldstraße sind abgeschlossen. Das neue Umspannwerk der Stadtwerke Bochum ist damit offiziell im Betrieb.
Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass die Stadtwerke Bochum ein neues Umspannwerk im Bochumer Stadtgebiet errichtet haben. Es ist eine vorausschauende Investition, um auf die kommenden Anforderungen an das Bochumer Stromnetz vorbereitet zu sein.
„Vom Elektroauto bis zur Wärmepumpe – unser Energiebedarf steigt und unser Stromnetz muss diesen Ansprüchen nachkommen“, erklärt Holger Rost, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum Netz GmbH. „Mit MARK 51°7 ist darüber hinaus ein innovatives und dynamisches Gewerbegebiet in direkter Nachbarschaft entstanden, das seine ganz eigene Lastanforderung stellt. Mit dem neuen Umspannwerk werden wir den wachsenden Ansprüchen der Energiewende mehr als gerecht und sichern die Energieversorgung im Bochumer Osten.“
Rund 5,4 Mio. Euro haben die Stadtwerke in das Umspannwerk investiert, das eine wichtige Rolle in der Energieversorgung der Stadtteile Laer, Werne und Langendreer einnehmen wird. Auf dem Gelände wurden mehr als 20 Kilometer Strom- und Telekommunikationsleitungen gelegt. Hauptkomponente des neuen Umspannwerks ist die neue Schaltanlage.
Umspannwerke dienen dazu, die Energie aus den Hochspannungsnetzen von 110.000 Volt auf 10.000 Volt zu reduzieren und in die Bochumer Ortsnetzversorgung einzuspeisen. Daher wurde das neue Umspannwerk in direkter Nachbarschaft zum Umspannwerk des Hochspannungsnetzbetreibers Westnetz errichtet. Die zwei Umspanner der Stadtwerke Bochum sind auf dem Gelände der Westnetz verblieben.
Bisher haben die Stadtwerke den Strom aus dem Hochspannungsnetz in einem Umspannwerk, das direkt an die Wohnsiedlung Kolonie Vollmond grenzt, übernommen. Um eine zuverlässige Versorgung der Bochumer Bürgerinnen und Bürger zu garantieren, bleibt diese Anlage vorerst in Betrieb. Nach und nach werden Stromleitungen umgebunden. Darüber hinaus erfolgen im kommenden Jahr umfangreiche Einbindungsarbeiten in der Laerfeldstraße. Im Anschluss wird das neue Umspannwerk seine Rolle in der Bochumer Energieversorgung vollständig einnehmen.
Insgesamt betreiben die Stadtwerke Bochum zwölf Umspannwerke im Bochumer Stadtgebiet. Hinzu kommen in der Ortsnetzversorgung rund 400 größere Stromstationen und rund 5.200 Kabelverteilerschränke. Das gesamte Stromleitungsnetz der Stadtwerke erstreckt sich über 4.300 Kilometer – das entspricht in etwa der Fahrtstrecke von Bochum nach Jerusalem.
Die Verbundleitstelle in Bochum-Hamme behält die Netze rund um die Uhr im Blick, sodass im Störungsfall schnell reagiert werden kann. So mussten die Bochumerinnen und Bochumer im Jahr 2022 durchschnittlich nur 7,3 Minuten auf Strom verzichten. Damit schneidet Bochum im Vergleich sehr gut ab. Bundesweit lag der Durchschnitt für unplanmäßige Stromunterbrechungen im Jahr 2022 nämlich bei 12,2 Minuten je Letztverbraucher.