Video
Vom Diesel zum StromerHans-Werner Wolff über die Vorzüge des elektrischen Fahrens – und die Unterstützung der Caritas-Kunden beim Energiesparen.
Wenn der Pflegedienst der Bochumer Caritas kommt, hört man fast nichts mehr. Denn die Pflegerinnen summen immer öfter in E-Autos heran. Der katholische Wohlfahrtsverband setzt dabei auf Strom und Ladeinfrastruktur der Stadtwerke.
Mobil muss man sein, wenn man helfen will. Das gilt natürlich besonders für die ambulante Pflege. Aber auch die Besucher von Tagespflege-Einrichtungen gilt es abzuholen und wieder nach Hause zu fahren. Heimbewohner wiederum werden zu Ausflügen oder Arztbesuchen chauffiert. Insgesamt betreibt die Bochumer Caritas eine Flotte von über 50 Fahrzeugen. Und deshalb, so erzählt Direktor Hans-Werner Wolff, betraf die jüngste Diskussion um Umweltplaketten und Fahrverbote das Kernanliegen seines Verbandes und gab den Anstoß, neu über das Thema Elektrifizierung nachzudenken.
Sechs Ladepunkte bietet das von den Stadtwerken installierte Schienensystem, das bei Bedarf jederzeit erweitert werden kann.
Es zeigte sich schnell, so Wolff, dass inzwischen die Bedingungen stimmen: „Es war natürlich sehr hilfreich, dass es jetzt diese staatlichen Prämien gibt. Und die Technik der E-Autos hat sich sehr erfreulich weiterentwickelt.“ Wegen des Kraftstoffs für die E-Flotte wandte die Caritas sich an die Stadtwerke Bochum, denn „wir sind ja ein treuer Kunde, etwa bei der Energieversorgung unserer Altenheime.“ Die Stadtwerke überzeugten „mit einem wirtschaftlichen Angebot und mit einer individuellen, leistungsfähigen Ladeinfrastruktur“. Die Versicherung bot obendrein eine Halbierung der Prämie bei jedem E-Auto. Es stellte sich heraus: „Das rechnet sich.“
Zuerst wurde im Sommer 2019 ein Werkstatt-Pritschenwagen durch ein elektrisches Modell ersetzt. Das kann in der Werkstatt an einer normalen Steckdose geladen werden. Für das zweite, größere E-Projekt suchte die Caritas ihre Wattenscheider Pflege-Flotte aus, beheimatet an der Sozialstation südlich der Wattenscheider Innenstadt. Haus und Grundstück, so Direktor Wolff, gehören der Caritas. So war der Aufbau einer eigenen Ladestation dort problemlos möglich.
Die Stadtwerke installierten ein Sammelschienensystem mit zunächst sechs Ladepunkten, das jederzeit einfach und kostengünstig erweitert werden kann. Ein dynamisches Lastmanagement verteilt die Leistung so an die angeschlossenen Autos, dass teure Lastspitzen vermieden werden. Seit Oktober 2019 zapfen vier Smart ForFour ihren Strom an der neuen E-Station. Die Erfahrungen mit ihnen sind so gut, dass noch 2020 weitere vier Smarts dazukommen werden. Am Ende, sagt Caritas-Direktor Wolff, könnten es zehn oder zwölf werden.
Ein dynamisches Lastmanagement vermeidet teure Leistungsspitzen beim Laden.
Die Pflege-Mobile schwärmen täglich in zwei Schichten durch Wattenscheid. Sie kommen im Schnitt auf 70 Kilometer pro Tag und können in der Mittagspause neu geladen werden. Die Fahrerinnen sind von ihren E-Smarts sehr angetan: kompakt und wendig, bequem, mit vielfach verstellbarem Fahrersitz, was bei stets wechselnden Pilotinnen sehr wichtig ist. Sie haben Spaß an der flotten E-Beschleunigung, und sie schätzen das leise Fahrgeräusch – auch mit Blick auf die Nachbarn ihrer Patienten. Eins der Autos hat nach einem knappen Jahr signalisiert, dass eine Wartung fällig ist – reine Routine. Sonst war nichts, keine laufenden Kosten außer Strom und Versicherung.
Geplant ist, dass die elektrische Flotte der Bochumer Caritas weiterwächst. Grenzen werden vor allem dadurch gesetzt, dass nicht alle Caritas-Standorte im Eigentum des Verbandes sind, was die Installation von Ladesäulen erschwert. Jüngster E-Zuwachs ist ein neunsitziger Bus, stationiert am Caritas-Seniorenzentrum St. Franziskus. Er holt jetzt morgens die Besucher der Tagespflege ab und bringt sie abends nach Hause – sparsam, abgasfrei und diskret summend.
Erschienen im Geschäftskundenmagazin ener.go
Hans-Werner Wolff über die Vorzüge des elektrischen Fahrens – und die Unterstützung der Caritas-Kunden beim Energiesparen.