Gin gehört seit Jahren zu den beliebtesten Spirituosen. Auch Brennereien und Manufakturen aus dem Ruhrgebiet bringen spannende Aromen ins Glas. Wer mag, kann das auch einmal selbst versuchen: Wir verlosen vier Mach-Dein-Gin-Boxen!
Guter Gin muss aus Großbritannien stammen? Schon lange nicht mehr, denn mittlerweile gibt es auch hervorragende Gins in Deutschland. Seit Gin vor rund 20 Jahren zum Trendgetränk wurde, sind hier nach und nach immer mehr Destillerien entstanden. Es gelingt ihnen immer wieder, Genießer mit neuen Geschmacksnuancen zu überraschen.
Bild oben: Martin Prinzenberg (li.) und Timo Becker sind die Bochumer LiquorMacher.
Das liegt neben der Kreativität und Experimentierfreude der Hersteller auch an der Offenheit der Ginrezeptur. Denn neben einem Neutralalkohol, meistens Korn oder Wodka, gehört nur Wacholder zwingend hinein. Ansonsten kann Gin frei mit Kräutern und Gewürzen, den sogenannten Botanicals, angereichert werden. „Dadurch kann man ihn geschmacklich immer neu zusammensetzen. Zudem lässt er sich mit anderen Getränken gut kombinieren, zum Beispiel mit Tonic oder in einem Cocktail“, sagt Holger Wennrich aus Herne. „Das weckt den Spieltrieb.“
Nur rund 300 Flaschen „Gin vom Xaver“ stellt Holger Wennrich in Herne pro Jahr her.
Der Mann muss es wissen, denn er produziert selbst Gin in Wanne-Eickel. „Gin vom Xaver“ heißt sein hochwertiger Hochprozentiger. Eine Reminiszenz an seinen Großvater Xaver, der die Rezeptur aus dem Lazarett in Frankreich mitbrachte, wo er im Zweiten Weltkrieg einige Jahre eingesetzt war. „Daher enthält er keine ausgefallenen Botanicals, sondern ist ein recht klassischer, fein abgestimmter Gin.“ Produziert wird nur in kleinen Stückzahlen, jährlich etwa 300 Flaschen. Wennrich hat das Design rund um sein Produkt selbst entworfen und bringt Etiketten und Co. per Hand an. „Für einen professionellen Abfüller wäre das alles viel zu aufwändig.“
Die große Geschmacksvielfalt von Gin entsteht auch dadurch, dass viele Hersteller typische Aromen ihrer Heimatregion ins Rezept einfließen lassen. „In Norddeutschland gibt es zum Beispiel Gins, denen Queller beigemischt ist, eine Pflanze aus den Salzwiesen an der Nordsee. Andere haben eine dezenten Fischgeschmack“, weiß Timo Becker, der seit 2018 mit Martin Prinzenberg die LiquorMacher GmbH in Bochum betreibt. Selbst haben die beiden einen Gin entwickelt, der nach einem bekannten Ruhrgebietsgetränk schmeckt, oder genauer: nach dem Hopfen der Bochumer Traditionsbrauerei Fiege. Hinzu kommt eine kräftige Zitrusnote. „Intern nennen wir den Gin daher auch ‚unser Radler‘“, schmunzelt Becker. Seine Gins sind bewusst alle frisch und leicht – „wir sind immer nur nach unserem Geschmack gegangen.“ Der kommt an: Mittlerweile hat das Unternehmen schon Preise für seine Produkte bekommen.
Regionalität ist auch für Sektor Spirits aus Witten wichtig. „Die Kunden fragen gezielt nach Gin, der in der Umgebung hergestellt wird“, sagt Inhaber Markus Schoebel. Ihnen bietet er einen prämierten, klassischen Gin mit typischem Wacholderaroma, dem Zitrusnote und Szechuan-Pfeffer eine interessante Geschmacksnote verleihen. Außerdem hat er „Kohlenstoff“ im Programm, einen Mix seines Gins mit traditionellem Kräuterlikör aus dem Ruhrgebiet. Ein gelungenes Experiment. „Davon verkaufen wir mittlerweile wesentlich mehr als vom puren Gin.“
Kompositionen wie diese tragen ebenso wie ausgefallene Aromen dazu bei, Menschen von Gin zu überzeugen, die ihn vorher mieden. Doch Aromen allein reichen nicht mehr. Gefragt sind mittlerweile zunehmend hochwertige Produkte, hat Schoebel beobachtet. „Lieblos gemachte Gins rein profitorientierter Hersteller haben es aktuell schwer am Markt.“
© Fotos: Liquormacher (2), Holger Wennrich, Sektor Spirits
Gin von Sektor Spirits in Witten.
Sie möchten einen Gin ganz nach Ihrem persönlichen Geschmack kreieren? Das geht mit der Mach-Dein-Gin-Box der LiquorMacher. Mit ihr mixen Sie mit wenigen Handgriffen aus einer Gin-Basis und acht Destillaten Ihren Lieblings-Gin. Mit etwas Glück können Sie hier eine von 4 Boxen gewinnen. Füllen Sie einfach bis zum 8. September 2023 das Teilnahmeformular aus!