Nachhaltiger leben – das ist eine der drängendsten Aufgaben unserer Gesellschaft, nicht nur angesichts des Klimawandels. Wie gut, dass sich die Stadtwerke Bochum schon seit vielen Jahren um dieses Thema kümmern.
Hans Carl von Carlowitz war ein echter Pionier. Er forderte bereits vor über 300 Jahren, wofür heute Millionen junge Menschen auf die Straßen gehen: eine „nachhaltende Nutzung“ der Ressourcen. Im Fall des sächsischen Oberberghauptmanns war damit Holz gemeint. Damals ließ der wachsende Holzhunger des Bergbaus diesen Rohstoff gefährlich knapp werden. Von Carlowitz mahnte zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit dem Wald. Und erfand den Nachhaltigkeitsbegriff.
Wildblumen bieten Nahrung und Lebensraum für Bienen und weitere Insekten. Die Stadtwerke wandeln immer mehr Grundstücke rund um Stromstationen zu naturbelassenen Wiesen um.
Was als Idee der Forstwirtschaft seinen Anfang nahm, wird angesichts von Herausforderungen wie dem Klimawandel inzwischen weltweit diskutiert. Die Demonstranten der Fridays-for-Future-Bewegung verwenden den Begriff ebenso wie Forscher und Politiker. Auch Unternehmen setzen sich immer häufiger „mehr Nachhaltigkeit“ zum Ziel.
Während viele Betriebe das Thema aber erst allmählich für sich entdecken, ist es für die Stadtwerke Bochum fast schon ein alter Hut. Sie kümmern sich bereits seit Jahren um nachhaltiges Handeln. Also darum, die Ressourcen der Natur nur so zu nutzen, dass sie sich stets wieder erneuern können und ein gesundes Gleichgewicht erhalten bleibt.
„Um die Erderwärmung zu stoppen, muss sich dringend etwas ändern, so viel ist klar“, sagt Dr. Benjamin Zemlin, Leiter Technische Dienste und zuständig für Strategie und Organisation im Netz. „Wir alle tragen die Verantwortung dafür, jeder Mensch und jedes Unternehmen.“ Doch beim Klima- und Umweltschutz hört es nicht auf. Die Stadtwerke Bochum verstehen Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip mit drei Eckpfeilern: Ökologie, Ökonomie und Soziales.
»Um die Erderwärmung zu stoppen, muss sich dringend etwas ändern.«
Dr. Benjamin Zemlin
Leiter Technische Dienste
Ressourcen, das sind eben nicht nur natürliche Rohstoffe, sondern zum Beispiel auch Wirtschafts- und Arbeitskraft. Es gilt, Verantwortung sowohl für unseren Planeten zu übernehmen als auch die Stadt Bochum und die Menschen, die hier leben und arbeiten. Was bedeutet das konkret?
Die Investition in erneuerbare Energien, der Ausbau des Ladenetzes für Elektrofahrzeuge oder die vielfältigen Sponsoring-Aktivitäten sind drei Beispiele für das Engagement der Stadtwerke Bochum in diesem Bereich. Doch es gibt viele weitere. So vergibt das seit über 160 Jahren in Bochum ansässige Unternehmen zum Beispiel fast neun von zehn Aufträgen an Dienstleister und Lieferanten aus der Region. Und in ihren Gebäuden setzen die Stadtwerke auf energiesparende LED-Beleuchtung.
9 von 10 Aufträgen vergeben die Stadtwerke an Firmen aus der Region
Auch bei der Ernährung im Betrieb geht es nachhaltig zu: Die Küchencrew serviert saisonale Gerichte mit regionalen Zutaten und verwendet, wo möglich, Lebensmittel mit Bio- oder Fair-Trade-Siegel. Dazu wird das gute Bochumer Trinkwasser gereicht – ein Durstlöscher, der ganz ohne Verpackung und lange Transportwege auskommt. Ein weiterer Nachhaltigkeitsaspekt: die Bedürfnisse und Lebenslagen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu berücksichtigen. So fördern die Stadtwerke zum Beispiel mit flexiblen Arbeitszeitregelungen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
All diese großen und kleinen Maßnahmen sind Teil eines ambitionierten Projekts: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, konsequent alle Unternehmensprozesse auf Nachhaltigkeit hin zu überprüfen“, erklärt der Sprecher der Geschäftsführung, Dietmar Spohn.
Gemeinsam mit Nachhaltigkeitsmanager Jascha Dröge hat die Geschäftsführung bereits die nächsten Etappenziele ausgelotet: „Wir wollen beispielsweise den CO2-Ausstoß weiter reduzieren, unseren Papierverbrauch senken, Kunststoff vermeiden, Grünflächen an unseren Stromstationen naturnah gestalten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter stärken“, erklärt Geschäftsführer Frank Thiel.
Klar ist: Die Stadtwerke Bochum wollen so nachhaltig wie möglich in die Zukunft gehen und auf diesem Weg noch einiges bewegen. Denn: Ob die Begrünung von Dächern oder die Reduzierung von Dienstreisen – es gibt noch viele Stellschrauben, an denen sich im Geiste des von Carlowitz drehen ließe, ist Dröge überzeugt: „Gute Ideen sind jederzeit willkommen.“