Übers Internet erreichen wir Orte, die sonst nur mit viel Geld oder viel freier Zeit zu erreichen sind. Dazu gehören die Museen dieser Welt. Viele von ihnen lassen sich ganz einfach am Bildschirm erkunden. Die großen Häuser, darunter auch welche im Ruhrgebiet, präsentieren sich online mit tollen virtuellen Erlebnissen.
Sie gehören für viele Menschen fest zum Urlaub dazu – Museumsbesuche. Gerade die großen Kunst- und Wissenstempel in den Metropolen sind echte Touristenmagnete. Viele renommierte Museen und sogar einige aus unserer Nachbarschaft lassen sich aber auch vom heimischen Sofa aus bestaunen. Ihre Werke sind online verfügbar. Andere Museen existieren sogar nur in der virtuellen Welt – und sind deshalb ein multimediales Erlebnis der besonderen Art. Wir haben Tipps für eine Online-Wissensreise, die Sie begeistert.
Dem Internet sei Dank: Vom Sofa aus besuchen Sie viele weltberühmte Museen.
Es ist eines der meistbesuchten Museen in Deutschland – und zeigt eindrucksvoll, warum das Ruhrgebiet so wurde, wie es ist. Die Bergbaugeschichte der Region lässt sich hier von den Anfängen bis zum endgültigen Ende der Kohleförderung 2018 verfolgen. In einer umfassenden Ausstellung, die jüngst modernisiert wurde.
Was gibt es online zu sehen?
Das Museum hat eine eigene App, die Besucher*innen durch die Räume führt. Und es hat auch an zwei weiteren Apps mitgewirkt, die ein rein virtuelles Erlebnis sind: Jo’s Memory und MuseumStars. Jo’s Memory ist eine Gaming-App, in der Jugendliche sich mit einer Fahrradkurierin auf eine abenteuerliche Reise begeben – und so ganz nebenbei Objekte aus echten Museen kennenlernen, darunter auch welche aus dem Deutschen Bergbau-Museum. So befreien die Spieler*innen die Welt Stück für Stück vom „Nebel des Vergessens“. Und MuseumStars ist eine Lern-App, die ein interaktives Erlebnis schafft: Sie vereint verschiedene Sammlungen von Museen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unter unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten.
Warum lohnt es sich?
App-Erlebnisse machen die Wissenswelten eines Museums auch für die Altersgruppen interessant, die sich ihre Welt zunehmend übers Smartphone erschließen und die für den Besuch eines Museumsgebäudes nicht so ohne Weiteres zu begeistern sind. Erst recht, wenn die Apps so gut gemacht sind wie diese. Durchdacht und empfehlenswert.
Übrigens: Mit der Stadtwerke-Bonuswelt erhalten Sie bei einem Besuch im Deutschen Bergbaumuseum Rabatt auf dem Eintrittspreis, ebenso im Eisenbahnmuseum Bochum, im Emschertal-Museum Herne und im Neanderthal Museum in Mettmann.
Im Bergbau-Museum in Bochum tauchen Sie tief ein in den Untergrund des Ruhrgebiets – auch digital!
Das Deutsche Museum in München ist das größte Wissenschafts- und Technikmuseum der Welt und gehört für viele bei einem München-Besuch fest auf die Agenda. Auch, wenn es viele Tage dauern würde, alles zu sehen.
Was gibt es online zu sehen?
Einen Einblick aus der Ferne gibt es auf digitalen Rundgängen. Fast das gesamte Museum lässt sich per 360-Grad-Erlebnis erkunden. Durch drei Bereiche kann sich der Zuschauer zudem per virtueller Führung leiten lassen.
Warum lohnt es sich?
Die virtuelle Führung kommt fast so nah ans Museumserlebnis heran wie ein persönlicher Besuch. Eine Sprecherin und ein Sprecher erläutern die Hintergründe der Ausstellungsbereiche und ihrer Exponate. Das Bild bewegt sich automatisch weiter und richtet den Blick auf die beschriebenen Stücke. Soundeffekte komplettieren das Erlebnis.
Auch dieses Plattboden-Segelschiff aus Hamburg ist im digitalen Angebot des Deutschen Museums vertreten.
Die gesamte Kulturgeschichte der Menschheit von ihrem Anfang bis zum heutigen Tag ist unter dem Dach des British Museum mitten in London vereint. Zwei Millionen Jahre überbrückt das Haus – und das bei kostenlosem Eintritt.
Was gibt es online zu sehen?
Anhand eines Zeitstrahles von der Steinzeit bis heute reist der Nutzer durch die Museumswelt. Entlang der Linien sind Punkte zu sehen, gegliedert nach fünf Erdteilen. Mit einem Klick darauf offenbaren sie dahintersteckende Exponate.
Warum lohnt es sich?
Hochauflösende Bilder, ein erläuternder Text, aber auch ein Audio-Beitrag mit eingebauten O-Tönen liefern ein Gesamtpaket zu jedem verzeichneten Exponat. Die Reise durch die Zeit wird so zum kurzweiligen Trip. Man kann sich einfach treiben lassen – durch eine einzigartige grafische Aufbereitung, die das Museum nicht 1:1 ins Netz überträgt, sondern an die virtuelle Umgebung angepasst ist.
Das British Museum zeigt einige seiner Exponate im „Museum of the World“ im Internet.
Ein wahres Sammelsurium an Museums-Eindrücken ist das Projekt „Arts & Culture“ des Internetriesen Google. Er gewährte Mitarbeitern die Möglichkeit, 20 Prozent ihrer Arbeitszeit für Aufgaben außerhalb ihrer eigentlichen Projekte zu verwenden. Und so entstand dieser weltumspannende Fundus.
Was gibt es online zu sehen?
Durch Dutzende Museen weltweit sind Google-Mitarbeiter mit den Kameras marschiert, die auch für die Aufnahmen für die „StreetView“-Bilder im Einsatz sind. Sie besuchten auch das Folkwang Museum in Essen und die DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund. Der Internetnutzer kann sich in den Räumen frei bewegen. Steht er vor einem Ausstellungsstück, erläutert ein kleines Feld, was dort genau zu sehen ist.
Warum lohnt es sich?
Das Google-Angebot ist eine tolle Möglichkeit, sich einen Eindruck von Museen auf verschiedenen Kontinenten zu machen und so den „Geist“ dieser Häuser zu atmen. Die Besucher können sich rundum umschauen. Und stehen so mitten in den alt-ehrwürdigen oder modernen Hallen, denn auch der Blick Richtung Dach lohnt sich oft. Etwa im Musée d’Orsay in Paris, das in einer ehemaligen Bahnhofshalle untergebracht ist. Übrigens ist Arts & Culture mittlerweile viel mehr als nur eine Museumswelt. Internetnutzer können auch online zu Kunst und Musik experimentieren – mit der Hilfe Künstlicher Intelligenz.
Google Arts & Culture gibt es als Website oder als Anwendung fürs Smartphone.