Das Ruhrgebiet ist einer der größten industriellen Ballungsräume Europas – und dennoch erstaunlich grün. Nicht nur Parks und Gärten gibt es in Hülle und Fülle. Auch viele Naturschutzgebiete sind Teil des Reviers. Es sind wunderbare Orte der Ruhe und Erholung.
Die ökologischen Kleinode bieten seltenen Tieren und Pflanzen eine Heimat. Spaziergänger können diese Naturschutzgebiete auf ausgewiesenen Wegen erkunden. Zwischen Flussauen und Wäldern, zwischen Wiesen und Tümpeln – hier in der Region zeigt sich die Natur in all ihrer Vielfalt.
Grüne Oasen: An den Ruhrauen ist viel Platz für Flora und Fauna.
Rund um den Beversee in Bergkamen erstreckt sich das gleichnamige Naturschutzgebiet. Entstanden erst durch Bergbau-bedingte Senkungen, bietet der See heute vielen Wasserpflanzen und Wasservögeln eine Heimat. So ist rund ein Viertel seiner Oberfläche mit Schwimmblatt-Teppichen bedeckt und an den Ufern gedeihen seltene Arten wie die Sumpf-Schwertlilie. Erwähnenswerte gefiederte Bewohner sind unter anderem Eisvogel und Teichrohrsänger. Die angrenzenden Feuchtgebiete besiedeln Amphibien wie der streng geschützte Kammmolch. Zudem sind hier unterschiedliche Fledermausarten Zuhause.
Gut zu wissen: Ein Rundwanderweg führt Interessierte durch das Naturschutzgebiet in Bergkamen. Wer Tiere beobachten möchte, kann dies gut von der Aussichtsplattform am Südufer aus tun. Mehr Informationen gibt es hier.
Der See ist ein Tummelplatz für seltene Pflanzen und Tiere.
Im Süden der Stadt Essen liegt die Heisinger Ruhraue – ein 150 Hektar großes Schutzgebiet mit europaweiter Bedeutung. Die intakte Flussaue prägen Feucht- und Nasswiesen, kleine Tümpel und Teiche sowie Auenwald. Neben Amphibien und Insekten wie stark gefährdeten Libellen- und Schmetterlingsarten kommt diese einzigartige Landschaft vor allem Vögeln zugute: zum Beispiel Graureihern und Haubentauchern. Insgesamt ziehen bis zu 70 Vogelarten ihre Brut in der Aue auf, viele weitere sind hier regelmäßig zu Gast. Ein echtes Vogelparadies!.
Gut zu wissen: An der Ruhraue führen mehrere Rad- und Wanderwege entlang. Wissenswertes für die Planung eines Besuchs hat der Naturschutzbund NABU im Onlineportal „Natur erleben NRW“ zusammengesellt.
Im Essener Süden gibt es die Ruhrauen zu bestaunen.
Dortmund gehört zu den grünsten Städten der Republik – einem aktuellen Ranking zufolge ist sie sogar die viertgrünste Stadt der Welt. Dafür ist auch der Kurler Busch mitverantwortlich, das größte Naturschutzgebiet Dortmunds. Auf einer Fläche von 197 Hektar befindet sich hier ein strukturreicher Laubmischwald, der durch Gewässer wie Teiche, Tümpel und Bäche geprägt ist. Diese feuchte Umgebung lässt besondere Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen. Bekannt ist der Kurler Busch unter anderem für sein großes Amphibienvorkommen und die hier beheimatete Graureiherkolonie.
Gut zu wissen: Der Kurler Busch steht Ausflüglern offen, sofern sie auf den markierten Wegen bleiben. Mehr Informationen zu diesem und weiteren Dortmunder Wäldern gibt es online vom Tourismusteam der Stadt.
Der Kurler Busch in Dortmund ist ein Naturschutzgebiet.
Ein ökologisches Kleinod des Reviers liegt im Städtedreieck Herne, Bochum, Castrop-Rauxel: Das Naturschutzgebiet Langeloh wird entscheidend durch den Roßbach geformt, der das Tal von Südwesten nach Nordosten durchfließt. Die rund 40 Hektar große Wald- und Auenlandschaft ist daher nicht nur für Rehe, Füchse und zahlreiche Vogelarten ein idealer Rückzugsort – sondern auch für feuchtigkeitsliebende Tiere wie den Feuersalamander. Die gelb-schwarz gefleckten Amphibien zeigen sich besonders häufig im Frühjahr, bevorzugt zur Dämmerung.
Gut zu wissen: Das Naturschutzgebiet ist vor allem bei Spaziergängern beliebt. Ein fünf Kilometer langer Naturlehrpfad informiert über die Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt.
Der Feuersalamander ist in Langeloh zuhause.
Das Naturschutzgebiet „Die Burg“ hat seinen Namen von einer mittelalterlichen Wallanlage, die heute ganz von Wald überwachsen ist. In dem rund 143 Hektar großen Areal wachsen Eichen, Buchen und Erlen. Zwei Bäche durchfließen in engen Windungen die Landschaft: ein optimaler Lebensraum für viele, teils gefährdete Tier- und Pflanzenarten – vom Steinkauz bis zur Schlüsselblume.
Gut zu wissen: Besucher können „Die Burg“ auf gut befestigten Wegen erkunden. Weiterführende Informationen zum Naturschutzgebiet hat die Kreisverwaltung Recklinghausen im PDF-Format zusammengestellt.
Das bietet das Naturschutzgebiet "Die Burg".