• Fernwärme-Ausbau in Bochum
    Nachhaltig und komfortabel heizen

Die Wärmewende in Bochum nimmt Gestalt an – und die Stadtwerke investieren in ihr Fernwärmenetz. Wie sie es klimafreundlich machen und welche Vorteile Fernwärme bietet.

Schon seit über sechzig Jahren gibt es eine Fernwärmeversorgung in Bochum. Zurzeit sind daran rund 5.000 Immobilien in der Stadt angeschlossen. In Zukunft sollen es jedoch weitaus mehr werden: Die Stadtwerke Bochum planen, das Fernwärmenetz in den nächsten Jahren auszubauen. Es wird eine zentrale Rolle in der kommunalen Wärmeplanung spielen, die Bochum 2026 vorlegen muss. Wo konkret erweitert wird, steht jedoch noch nicht fest. „Das wird erst im Rahmen der Wärmeplanung in Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum erarbeitet“, sagt Hartmut Conrad von den Stadtwerken, der dort den Vertrieb Wärme leitet.

Hartmut Conrad (Foto: Stadtwerke-Bochum)
Hartmut Conrad: „Fernwärme ist eine sehr komfortable und langlebige Wärmelösung.“

Schon jetzt wollen sich die Stadtwerke aber um eine Nutzungs-Verdichtung des bestehenden Fernwärmenetzes kümmern. „In mehreren Bereichen der Bochumer Innenstadt und den angrenzenden Vierteln, zum Beispiel Ehrenfeld, sind über 3.000 Gebäude nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen, obwohl dort bereits Leitungen liegen“, weiß Conrad. Zum Teil befindet sich der Fernwärmeanschluss sogar schon im Haus, weil der Anschluss des Nachbargebäudes durch den Keller läuft.

 

Auch große Immobilien – gleich ob Wohnhäuser oder Bürogebäude – lassen sich ohne Probleme mit Fernwärme beheizen. So wird das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke am Ostring von ihr ebenso auf Temperatur gebracht wie die weitläufigen Gebäude des Amtsgerichtes und der Staatsanwaltschaft gegenüber.

Keine Wartung, keine Ausfälle

„Fernwärme ist eine sehr komfortable und langlebige Wärmelösung“, erklärt Conrad. Es gibt keine große Heizungsanlage mehr im Haus, also weder Kessel noch Tank, sondern nur noch eine kompakte Wärmeübergabe-Station. Das heißt: wenig Wartung, kaum Ausfälle und nie mehr Schornsteinfeger-Rechnungen.

 

Und noch ein wichtiges Plus gibt es: Wer Fernwärme wählt, erfüllt die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und muss sich keine Gedanken mehr um nachhaltiges Heizen machen. Diese Aufgabe liegt dann ganz bei den Stadtwerken Bochum. Und die sind jetzt dabei, ihre Fernwärme klimafreundlich aufzustellen.

Anlagen für nachhaltige Fernwärme

Mehrere Erzeugungsanlagen versorgen Bochums Wärmenetze bereits mit grüner Wärme: Die Gebäude auf Mark 51°7 heizen mit temperiertem Grubenwasser. In Kornharpen produzieren Blockheizkraftwerke (BHKW) Wärme mit Deponiegas; in Langendreer und Laer werden die Nahwärmenetze von Biomethan-BHKWs versorgt. Außerdem gibt es seit vielen Jahren weitere lokale Nahwärmenetze in Bochum. Sie erhalten unter anderem Wärme aus oberflächennaher Geothermie, Grubenwasser oder Wärme aus Abwasser. Der überwiegende Teil der Fernwärme entsteht bisher allerdings noch mithilfe fossiler Energie. Einen Teil des Bedarfs decken die großen erdgasbetriebenen Heizkraftwerke in Hiltrop und Querenburg. Der Rest kommt per Transportleitung von einem Vorlieferanten, der neben Wärme aus diversen Erzeugungsanlagen mit fossilen Energien auch einen steigenden Anteil an Wärme aus erneuerbaren Energiequellen ins Bochumer Netz liefert.

 

In den nächsten Jahren wird sich in Bochum der Anteil an grüner Fernwärme weiter deutlich erhöhen: Voraussichtlich 2026 geht die Anlage des Hamburger Start-ups Novocarbo an der Markstraße in Betrieb. Sie wandelt Biomasse in Pflanzenkohle um, die in Landwirtschaft und Industrie genutzt wird. Dabei entsteht klimaneutrale Abwärme, die ins Fernwärmenetz strömt. Darüber hinaus planen die Stadtwerke den Bau einer Großwärmepumpe am Klärwerk Ölbachtal im Südosten Bochums. Sie wird geklärtem Abwasser die Wärme entziehen und ab 2030 ins Fernwärmenetz einleiten.

 

„Mit beiden Anlagen lässt sich unsere Fernwärme bereits auf mehr als die 30 Prozent erneuerbaren Energien bringen, die bis 2030 gesetzlich vorgeschrieben sind“, sagt Conrad. Ein Team von Experten prüft außerdem, welche weiteren erneuerbaren Energiequellen sich in Bochum noch zur Produktion von grüner Wärme eignen. Damit werde das Heizen künftig nicht nur klimafreundlicher, sondern zugleich auch lokaler. Für den Fachmann ein wichtiger Aspekt, der aber noch nicht richtig in den Köpfen angekommen sei: „Fernwärme wird perspektivisch nur noch direkt aus regionalen Quellen gewonnen. Dann ist niemand mehr von Energie-Importen aus dem Ausland abhängig.“

 

Ihre Ansprechpartner:

Hartmut Conrad

Tel.: 0234 960-1730

Hartmut.Conrad@stadtwerke-bochum.de

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