Eine Wärmepumpe heizt Räume nicht nur, sondern kann sie im Sommer auch kühlen. Wir sagen Ihnen, worauf es dabei ankommt.
Geht es bei den Außentemperaturen heiß her, freut sich jeder über eine „gemäßigte Klimazone“ im Gebäude. Wer nicht ins Schwitzen kommen möchte, kann statt einer klassischen Klimaanlage eine Wärmepumpe einsetzen. Denn viele Modelle können auch kühlen oder lassen sich nachträglich entsprechend ausstatten. „Die Wärmepumpe arbeitet dann umgekehrt: Statt die Außenluft zum Heizen der Wohnräume zu nutzen, entzieht etwa die Luft-Wasser-Wärmepumpe ihnen Wärme und leitet sie nach draußen“, erklärt Martin Schniederjan vom Vertrieb Energiedienstleistungen der Stadtwerke Bochum. Neben dieser aktiven Kühlung gibt es noch die passive Variante, zum Beispiel bei Erdwärmepumpen oder Grundwasserwärmepumpen. Hier wird die Wärme allein durch das Temperaturgefälle ins kältere Erdreich oder Grundwasser abgeleitet.
Ist das System gut geplant, kann die Wärmepumpe eine interessante Alternative zur Klimaanlage sein. „Sie bläst keine kalte Luft in den Raum, sondern kühlt ihn sehr angenehm“, weiß Schniederjan. „Allerdings senkt sie Raumtemperatur nicht beliebig, sondern nur um bis zu drei Grad.“ Um Schwitzwasser zu vermeiden, das sich im Sommer bei hoher Luftfeuchtigkeit bildet, muss zudem ein sogenannter Tauwächter in der Anlage installiert werden.
Damit die Kühlung mit der Wärmepumpe gut funktioniert, dürfen die Räume nicht zu groß sein – und die Heizkörper nicht zu klein. „Bei zu geringer Oberfläche können sie die Raumluft nur bedingt herunterregeln“, erklärt Schniederjan. Besser funktioniert die Raumkühlung mit Flächenheizungen in Fußboden, Wand oder Zimmerdecke. „Den größten Kühleffekt schafft hier eine Heizung in der Zimmerdecke, weil Kälte die Eigenschaft hat, nach unten zu sinken.“
Mit einem Klimasplitgerät herrschen den ganzen Sommer über angenehme Temperaturen im Büro.
Alternativ zu den „klassischen“ Wärmepumpen lässt sich eine Luft-Luft-Wärmepumpe zur Kühlung installieren. Sie wird auch als Klimasplitgerät bezeichnet, weil sie aus einem Außengerät besteht, das bis zu vier Innengeräte mit Kälte versorgt. Ein Gerät kühlt dabei jeweils einen Raum und wird an Wand oder Decke angebracht. „Der Installationsaufwand hält sich hier in Grenzen, weil das Klimasplitgerät Kälte nur per Luft überträgt und dadurch keine Heizflächen benötigt“, erklärt Schniederjan. Die Anlage wird zwar vornehmlich zur Kühlung eingebaut, doch „für die ersten kälteren Herbstabende kann sie auch zum Heizen genutzt werden, wenn man die eigentliche Heizung noch nicht anschalten möchte.“
Während der Staat grundsätzlich den Einbau von Wärmepumpen mit Zuschüssen von bis 40 Prozent fördert, sind Klimasplitgeräte aktuell davon ausgenommen. Bei ihnen lohnt sich aber ebenso wie bei der Luft-Wasserwärmepumpe die Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage: Wenn im Sommer Strom für den Kühlungsprozess benötigt wird, scheint die Sonne am stärksten und liefert den Anlagen jede Menge kostenlose Energie. Zudem bieten die Stadtwerke Bochum Wärmepumpen und PV-Anlagen auch im Pachtmodell an. Das spart die Anschaffungskosten und hat den Wartungsservice gleich mit im Paket.
Ihr Ansprechpartner:
Vertrieb Energiedienstleistungen
Tel.: 0234 960-3502
Sie nutzt die Wärmeenergie der Außenluft oder aus gewerblicher oder industrieller Abwärme und ist unkompliziert einsetzbar.
Sie wird auch „Erdwärmepumpe“ genannt und nimmt die Wärmeenergie aus dem Erdreich auf. Sie tut dies über tiefe Erdsonden oder flache Erdkollektoren und hat einen höheren Installationsaufwand.
Sie gewinnt Wärmeenergie aus dem Grundwasser und ist der effektivste Wärmepumpentyp. Sie hat einen höheren Installationsaufwand und ist nicht überall einsetzbar. So muss das Grundwasser zum Beispiel bestimmte Eigenschaften haben (passende Tiefe, ausreichende Menge, gute Qualität).
Anders als die Luft-Wasser-Wärmepumpe überträgt sie Wärme nicht per Heizwasserkreislauf auf die Wohnräume, sondern über die Luft. Heizflächen sind nicht erforderlich.
Staatliche Förderung
Infos zu Fördermöglichkeiten gibt es auf der Website des Bundesamtes für Wirtschaft Ausfuhrkontrolle (BAFA).