Elektrogeräte werden künftig länger leben und sind mit aktuellen Energieeffizienzlabeln ausgestattet worden – die neue Ökodesign-Richtlinie ist da.
Ohne Strom ist das Alltagsleben heutzutage nicht mehr vorstellbar. Ob Kühlschrank, Waschmaschine oder Lampe – alles braucht Energie. Und manch ein altes Gerät frisst eine ganze Menge davon. Für die Umwelt- und Energieexperten der Europäischen Union ist daher klar: Die EU-Bürger sollten nur noch Geräte kaufen, die möglichst wenig Strom verbrauchen. Und diese Geräte sollen auch möglichst lange halten. Denn natürlich werden für die Herstellung neuer Produkte ebenfalls Ressourcen benötigt. Mit der aktuellen Ökodesign-Richtlinie, die gerade in Kraft getreten ist, will die EU-Kommission beiden Zielen einen Schritt näher kommen.
Weniger Elektroschrott ist gut für die Umwelt.
Schon seit Mitte der 1990er-Jahre tragen viele Haushaltsgeräte ein sogenanntes Energieeffizienzlabel. Die Vergleichsskala ist leicht zu verstehen: A erhält ein Top-Produkt, der höchste Verbrauch wird mit einem G etikettiert. Wie wenig beispielsweise ein Kühlschrank verbrauchen durfte, um ein A zu erhalten, war festgelegt. Glücklicherweise schreitet die Technik voran, und das A reichte schnell nicht mehr aus. A+, A++ und A+++ wurden erfunden, um die Unterschiede zwischen den besten Geräten abbilden zu können. Das hat jetzt ein Ende.
Händler müssen Ersatzteile länger vorrätig lagern.
Es gibt angepasste Richtwerte, alle Geräte werden neu einsortiert – zwischen A und G. Damit für den nächsten Techniksprung noch Luft nach oben ist, dürften die neuen Einteilungen allerdings zu einiger Verwirrung bei den Verbrauchern führen. Viele Top-Geräte sind aktuell nämlich mit einem B oder sogar nur mit einem C gelabelt – weil es bessere Geräte schlicht und einfach noch nicht gibt. Wer sichergehen möchte, dass ein Produkt zur höchsten Effizienzklasse gehört, sollte sich daher im Fachgeschäft beraten lassen.
Alle Geräte werden neu einsortiert.
Die neuen Reparatur-Regeln dürften den Alltag hingegen einfacher gestalten. Sie sollen nämlich ein ärgerliches Phänomen beenden: Oft kommt es vor, dass beispielsweise eine Tischlampe nicht mehr funktioniert und der Fehler eigentlich leicht zu beheben wäre – aber das Gehäuse lässt sich gar nicht öffnen. Teilweise werden die Bauteile vernietet oder mit speziellen Schrauben gesichert, zu denen herkömmliche Schraubendreher nicht passen. Bei teuren Großgeräten wie Waschmaschine oder Kühlschrank kann es auch passieren, dass ein Ersatzteil nicht mehr lieferbar ist. Im Ergebnis werden viele Elektrogeräte entsorgt, die nur eine kleine Reparatur benötigt hätten. Deswegen hat die EU jetzt klare Vorgaben gemacht.
Außerdem sollen Reparaturanleitungen online zur Verfügung gestellt werden, die sowohl Laien als auch Fachleute nutzen können.
Erschienen im Kundenmagazin Meine Stadtwerke
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