Die Arbeitswelt verändert sich – und die Ansprüche der Beschäftigten auch. Immer mehr Menschen wollen mit ihrer Tätigkeit etwas bewirken. Im Fokus stehen dabei die sogenannten Green Jobs. Sie zahlen auf das Konto der Klimawende ein oder tragen zum Erhalt der Natur bei. Anders gesagt: Sie beeinflussen die Zukunft.

Früher war die Arbeitswelt einfacher, zumindest, was die Wahl des Jobs anging. Sicher sollte er sein, möglichst gut bezahlt, und wenn die Tätigkeit auch noch Spaß machte, umso besser. Aber die Ansprüche haben sich verändert. Die Trendforscher des Zukunftsinstituts in Frankfurt drücken es so aus: „Die klassische Karriere hat ausgedient, die Sinnfrage rückt in den Vordergrund.“ Oder um es mit den Worten von Alina Wiedenmann zu sagen: „Ich wollte beruflich etwas machen, das zu einer besseren Zukunft beiträgt.“

Bild oben:

Alina Wiedenmann ist Nachhaltigkeitsmanagerin bei den Stadtwerken Bochum, Leon Tebbe plant die Dekarbonisierung der Fernwärme.

Das ist ihr gelungen. Die 28-Jährige ist Nachhaltigkeitsmanagerin bei den Stadtwerken Bochum und ein typisches Beispiel für eine Generation, die mit dem Wunsch nach Veränderung aufgewachsen ist. „Ich gehöre zur Fridays-for-Future-Generation“, erzählt sie. „Jetzt arbeite ich für ein Unternehmen, das seinen CO2-Ausstoß aktiv verringert. Das ist genau das, was ich wollte.“

Gesunder Anspruch

Mit dieser Einstellung steht Wiedenmann nicht allein da. Denn eine der großen Herausforderungen unserer Zeit ist die Transformation der Gesellschaft zu mehr Nachhaltigkeit. Gleichzeitig sind – zumindest in den Industrienationen – Nahrungsmittel und benötigte Güter im Überfluss vorhanden. Das hat zu einem Umdenken geführt: Arbeit soll heute Freude bringen, sinnstiftend sein und sich mit allen anderen Zielen im Leben gut vereinbaren lassen.

„Ich möchte zu einer besseren Zukunft beitragen.“

Alina Wiedenmann

Ökologe mit Tannenzapfen (Foto: Nikola Stojadinovic/istockphoto.com)

Wälder binden CO2 und werden heutzutage daher nicht mehr nur als Erholungsort und Wirtschaftsfaktor wahrgenommen. Gebraucht werden Menschen, die sich mit Leidenschaft um Erhalt und Wiederaufforstung kümmern.

Dieser Anspruch ist in der Fläche menschheitsgeschichtlich neu. Gesund ist er übrigens auch. Wer Sinn in seiner Tätigkeit sieht, ist unter anderem seltener krank. Das zeigt der Report „Sinn und Arbeit“ der Initiative „Gesundheit und Arbeit“. Aber zurück zum Thema Nachhaltigkeit. Das bezieht sich auf viele Aspekte, im Vordergrund steht jedoch die Begrenzung des Klimawandels. Damit einhergehend wächst der Bedarf an Fachkräften in Berufsfeldern wie erneuerbare Energien, umweltfreundliche Mobilität oder ressourcenschonende Produktion.

 

Stellen, die auf das Klimakonto einzahlen, werden als „Green Jobs“ bezeichnet – sie sind besonders gefragt. „Ich hatte schon immer Spaß an Mathe und den Naturwissenschaften“, sagt Leon Tebbe (28). Er entschied sich dafür, Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren, mit den Schwerpunkten Controlling sowie Energie- und Verfahrenstechnik. „Das fand ich spannend, weil mir klar war, damit kann ich inhaltlich was Sinnvolles machen. Die Energiewende ist eine Aufgabe, die wir alle gemeinsam bewältigen müssen.“

 

Jetzt ist er bei den Stadtwerken Bochum damit beschäftigt, die Fernwärme-Versorgung emissionsfrei zu gestalten. Er steuert einzelne Projekte und behält mit seinen Kolleg*innen den Überblick über alle Projekte. Sie sorgen dafür, dass Zeitpläne eingehalten und Fördermittel korrekt verwendet werden. „Die Herausforderungen sind dabei größer, als ich dachte.“ Er lächelt, wenn er das erzählt. Sein Job macht ihm Spaß, und das liegt nicht nur daran, dass er sehr abwechslungsreich ist. „Mit der Fernwärme senken wir die CO2-Emissionen, und das ist ein Gedanke, der mir richtig gut gefällt.“

Glaserin bei der täglichen Arbeit in der Glashütte (Foto: JackF/istockphoto.com)

Prozesse müssen angepasst und Ressourcen effizienter eingesetzt werden, um Klimaneutralität zu erreichen. In allen Bereichen werden daher Menschen gesucht, die genau das bewerkstelligen.

Spezialwissen

Vor allem die junge Generation hat verstanden, worauf es ankommt: Jedes Jahr befragt die Bertelsmann Stiftung Jugendliche zu ihren Zukunftsvorstellungen. Unter anderem sollen sie angeben, welche Fähigkeiten sie ihrer Meinung nach für ihren Berufsweg benötigen. Seit 2021 können sie „Kenntnisse in Umwelt- und Naturschutz“ ankreuzen. Dafür haben sich in den vergangenen drei Jahren im Durchschnitt 64 Prozent entschieden.

 

Und sie haben recht. Denn sogar die Anforderungen für erfahrene Fachkräfte ändern sich permanent. Christopher Bieda ist Elektroniker für Betriebstechnik und installiert inzwischen mit seinen Kollegen Elektro-Ladesäulen für die Stadtwerke Bochum. „Damit hätte ich vor ein paar Jahren nicht gerechnet“, sagt er, und dass es ein gutes Gefühl sei, die Energiewende mitzutragen. Mit dem technologischen Fortschritt steigt also die Bandbreite der Green Jobs. Sie geht weit über Landschaftsgärtner, Agrarwissenschaftlerinnen und Biologen hinaus. Unter anderem zählen dazu Ingenieurinnen im Bereich Umwelt- oder Energietechnik, Software- und IT-Fachleute, auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Betriebswirte und Projektplanerinnen sowie visionäre Querdenker, die Unternehmen ganz neue Wege aufzeigen.

Christopher Bieda (Foto: Martin Leclaire LECLAIRE PHOTOGRAPHIE)

Christopher Bieda installiert Ladesäulen für Elektroautos.

Parallel benötigen klassische Branchen Mitarbeitende mit Spezialwissen, um die Umstellung auf klimaneutrales Wirtschaften zu erreichen. Das betrifft den Einzelhandel genauso wie die Industrie oder den Dienstleistungssektor. Sie alle haben dasselbe Ziel: die Welt ein Stückchen besser zu machen.

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