Luft-Luft-Wärmpumpen sorgen im Sommer für angenehm kühle Räume. In kälteren Monaten lassen sie sich aber auch zum Heizen einsetzen. Wir verraten Ihnen, wann sich das lohnt.
Fossile Wärme belastet bald zunehmend den Geldbeutel: Heizen mit Öl oder Gas wird künftig immer teurer. Für viele Kunden, die kostensparender und klimaschonender Wärme produzieren möchten, bietet sich eine Luft-Luft-Wärmepumpe als Lösung an. Noch sind die auch als Klimasplitgeräte bezeichneten Anlagen vornehmlich für ihre Kühlfunktion bekannt. Dank eines Umschaltventils können die meisten aktuellen Modelle aber auch heizen. Das Funktionsprinzip ist einfach: Im Winter bringen sie Umweltwärme von draußen auf Heizniveau und leiten sie in den Raum. Im Sommer entziehen sie dem Raum dagegen Wärme und leiten sie über das Außengerät nach draußen. Brauchwasser heizen die Anlagen allerdings nicht auf. Das kann dann zum Beispiel ein elektrischer Durchlauferhitzer oder eine noch vorhandene Gastherme übernehmen.
Die clevere Kombination aus Wärmen und Kühlen macht die Luft-Luft-Wärmepumpen nicht nur für Wohngebäude im Bestand, sondern auch für gewerbliche Räume interessant. „In diesem Jahr haben wir einen zweigeschossigen Flachdachbau der AWO in Bochum damit ausgestattet. Hauptsächlich, um die 13 Büroräume im Sommer zu kühlen. An kälteren Tagen ergänzt die Wärmepumpe aber auch die Gasheizung“, berichtet Martin Schniederjan vom Vertrieb Energiedienstleistungen der Stadtwerke Bochum.
Der Einbau geht relativ schnell. „Der Aufwand ist nicht hoch, weil die Anlage Wärme nur per Luft überträgt und dadurch keine Heizflächen benötigt“, erklärt Schniederjan. Lediglich ein Außengerät pro Wohneinheit oder Bürotrakt muss an der Hauswand angebracht werden. Im Gebäude kommt dann noch für jeden Raum, den man kühlen und beheizen möchte, ein Wand- oder Deckengerät dazu.
Auch in Besprechungsräumen sorgt die Luft-Luft-Wärmepumpe für angenehme Temperaturen.
Viele Hersteller von Luft-Luft-Wärmepumpen werben damit, dass ihre Geräte Häuser ganzjährig allein beheizen können. Das möchte Schniederjan so nicht durchwinken. „Bei Niedrigenergiehäusern ist das machbar, bei allen anderen Gebäuden nicht.“ Hier können Luft-Luft-Wärmepumpen aber während der Herbst- und Frühlingsmonate energiesparender als Öl oder Gas für Wärme sorgen. „Eine Außentemperatur von 10 bis 12 Grad ist dafür optimal“, weiß der Fachmann. Ist es draußen kälter, empfiehlt er, die normale Heizung dazuzuschalten. Fällt das Thermometer unter zwei Grad, sollte sie die Wärmeversorgung komplett übernehmen. Mit dieser Nutzungsweise lässt sich das Optimum für Komfort und Konto herausholen.
Ihr Ansprechpartner:
Martin Schniederjan
Vertrieb Energiedienstleistungen
Tel.: 02304 960-3502
Neben der Luft-Luft-Wärmepumpe eignet sich auch die Hochtemperatur-Wärmepumpe (HTWP) zum klimafreundlichen Beheizen von Altbauten. Zudem bringt sie dort auch das Brauchwasser auf Temperatur. Die Wärme dafür zieht sie wie gängige Wärmepumpen aus Luft, Wasser oder Erde. Wegen ihrer hohen Vorlauftemperaturen von bis zu 100 Grad sind HTWPs eine Lösung für
Für ihren Betrieb verbrauchen diese Wärmepumpen allerdings mehr Strom. Ist zumindest das Gebäudedach gedämmt, macht sich das jedoch bereits positiv im Portemonnaie bemerkbar. Auch die Kombination mit einer Photovoltaikanlage bietet langfristig Sparmöglichkeiten. Wer hier die Anfangsinvestition vermeiden möchte, kann die PV-Anlage bei den Stadtwerken Bochum auch im Solar Paket mieten.
Auch Industrie und Gewerbe profitieren von der hohen Heizleistung der HTPWs. Die wärmen hier aber nicht nur klimafreundlich größere Gebäude. Denn mittlerweile gibt es Anlagen, die Vorlauftemperaturen von bis zu 150 Grad schaffen. Damit können sie auch bei bei vielen industriellen Prozessen fossile Brennstoffe ersetzen – und deren Verbrauch und CO2-Ausstoß deutlich senken.
HTWPs eignen sich zum Beispiel für die Bereiche
Die Wärme beziehen die HTWPs vor allem aus ganzjährig stabilen Wärmequellen wie industrieller Abwärme oder Abwässer. So lässt sich zugleich vorhandene Wärme effizient weiternutzen.